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Länderübergreifender Rettungseinsatz beim Jagdschloss Eulbach

Für sechs Feuerwehren und das DRK geht es um Personenrettung und Brandbekämpfung

Michelstadt. Ein durchaus nicht alltäglicher Fall war es schon, der die Freiwilligen Feuerwehren Michelstadt, Vielbrunn, Weiten-Gesäß, Würzberg, Amorbach und Boxbrunn mit den DRK-Bereitschaften aus Würzberg und Vielbrunn bei ihrer Gemeinschaftsübung am Freitag forderte. Denn ehe zum Einsatz alarmiert wurde, hatte der nachmittägliche Starkregen schon die Helfer der Kernstadtwehr beansprucht. Neun Keller waren auszupumpen, zwei umgestürzte Bäume mußten  weggeräumt werden, eine lange Ölspur war zu beseitigen. Abendlicher Ort  des Geschehens war das an der Bundesstrasse 47 nahe der bayrischen Landesgrenze liegende Jagdschloß Eulbach, wo im südlichen Gebäudetrakt ein sich von den Stallungen ausbreitender Brand angenommen worden war. Als um 19.00 Uhr der Notruf bei der Zentralen Leitstelle des Odenwaldkreises einging, erfolgte die Alarmierung der Wehren von Michelstadt und Würzberg. Fast zeitgleich erreichten die Einsatzfahrzeuge aus beiden Standorten durch die Zufahrt im nordwestlichen Bereich und über den Parkplatz bei der Forsthaus-Gaststätte das eingezäunte Areal. Da sich das Feuer von den Stallungen aus bereits über ein Wohnzwecken dienendes Gebäude ausgebreitet hatte, galt es vordinglich, die noch in den Räumen vermuteten Personen in Sicherheit zu bringen. Eine  Aufgabe war es außerdem,  die noch von den Flammen verschonten Gebäudeteile zu sichern. Notwendig  hierfür  war der Aufbau einer Wasserförderstrecke vom Teich im Englischen Garten über die Bundesstrasse. Um dies zu bewältigen, erfolgte die Nachalarmierung  der Stadtteilwehren Vielbrunn und Weiten-Gesäß, doch auch eine Anforderung von Einsatztrupps aus dem bayrischern Nachbargemeinden Boxbrunn und Amorbach.

Beim Innenangriff zur Personenrettung arbeiteten die Atemschutzträger aus Michelstadt und Würzberg im Gefahrenbereich Hand in Hand. Die Wasserentnahme erfolgte aus dem Überflurhydranten außerhalb des Grundstückes. Den Mannschaften Vielbrunn und Weiten-Gesäß oblag die Abschirmung zum nördlichen Gebäudetrakt hin, wobei sie auf Wasser aus dem Teich des Englischen Gartens zurückgreifen konnten. Während Boxbrunn mit Michelstädter Hilfe zwei Zubringerleitungen vom Teich des Englischen Gartens zur Einsatzstelle aufbaute, kümmerten sich Kernstadtkräfte zusätzlich um die Sicherung der Bundesstrasse und die Schlauchüberführung. Im südlichen Gefahrenbereich mit Löschwasserzuführung über eine lange Wegstrecke kamen die Blauröcke aus Amorbach zum Zug. Die Versorgung der Verletzen und deren Abtransport zum Kreiskrankenhaus in Erbach lag in der Verantwortung der DRK-Bereitschaften Vielbrunn und Würzberg.

Bei Manöverkritik in der gräflichen Reithalle dankte Einsatzleiter Stadtbrandinspektor Gerd Beller den insgesamt 98 Einsatzkräften und zwölf DRK-Helfern für die trotz der widrigen Wetterverhältnisse letztendlich erfolgreich durchgeführte Übung. Zwar habe der Ausfall einer Tragkraftspritze am Teich des Englischen Gartens die Wasserführung beeinträchtigt, dennoch hätte die Druckleistung in den 2475 Schlauchmetern für die zwei Wenderohre und 12 C-Rohre ausgereicht. Erfolgreich bei der Vermißten-Rettung seien acht Zweier-Trupps unter Atemschutz gewesen. Die beiden Drehleiter-Fahrzeug durch die enge Zufahrt in Stellung zu bringen, habe viel Geschick erfordert.

Für städtischen Gremien würdigte Stadtverordnetenvorsteher Dieter Müller für die Einsatzbereitschaft und das effektive Zusammenwirken der Hilfsorganisationen.

Acht Zweier-Trupps unter Atemschutz suchten in den stark verqualmten Räumlichkeiten nach Vermißten.

In der gräflchen Reithalle kümmerten sich Rot-Kreuz-Helfer aus Vielbrunn und Würzberg um die Verletzten.

 

(Text und Foto: Ernst Schmerker

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