Die Bürger können sich auf ihre Feuerwehwehr verlassen Jahreshauptversammlung mit Rückblick, Ausblick und Ehrungen Michelstadt. Detailliert und recht informativ war der Tätigkeitsbericht von Stadtbrandinspektor Gerd Beller auf der gemeinsamen Hauptversammlung der acht Feuerwehren im Stadtbereich am Freitag in der Odenwaldhalle. Hiernach sahen sich weit über die eigentliche Brandbekämpfung hinaus auch diesmal die ehrenamtlichen Helfer in dem für die Jahre 2006 und 2007 abgegebenen Report in der Pflicht. Insgesamt gab es 539 Einsätze, davon 469 für die Kernstadtwehr, 22 für Vielbrunn, 15 für Steinbach, 13 für Würzberg, elf für Stockheim, fünf für Weiten-Gesäß, drei für Rehbach und einen für Steinbuch. Bei 4249 Einsatzstunden waren dies 62 Brände, 320 Technische Hilfeleistungen, 125 Blinde Alarmes 125 sonstige Einsatze, ein böswilliger Alarm und 24 Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen. Vier Personen mussten tot geborgen , 26 Verletzte galt es in Sicherheit zubringen. Stadtbrandinspektor Beller verwies in diesem Zusammenhang auf die vorwiegend in den Stadtteilen bestehenden Probleme, tagsüber auf die notwendigen Einsatzkräfte zur schnellen Hilfeleistung zurückgreifen zu können. In den acht Wehren sind 252 Personen, darunter 17 Frauen, aktiv tätig. Die Spielmannszüge Michelstadt, Vielbrunn, Würzberg und Steinbach verfügen über 103 Musiker. In den Jugendfeuerwehren werden 104 Jugendliche, davon 26 Mädchen, auf den aktiven Dienst vorbereitet. Die Alters- und Ehrenabteilung zählt 92 Mitglieder, in den Miniwehren sind 13 Buben und zwei Mädchen organisiert. Finanziell unterstützt wird die mit Abstand größte Wehr im Odenwaldkreis von 2223 passiven Mitgliedern Aus städtischen Mitteln, doch auch aus dem Etat der Feuerwehrvereine wurden erhebliche Aufwendungen für den Brandschutz geleistet. Das gilt für die Anschaffung eines Mannschaftstransportfahrzeug für Stockheim ebenso wie für Dienstkleidung, Feuerschutzhandschuhe, Atemschutzmasken und den Austausch von Hebe- und Leckdichtkissen. Die größten Investitionen waren die Fahrzeug-Ersatzbeschaffungen LF 20/16 Michelstadt, LF 10/6 Steinbach und das TFS-W Weiten-Gesäß. Erweitert wurden die Feuerwehrhäuser in Weiten-Gesäß und Stockheim. Beim Feuerwehrhaus Steinbuch wurden nicht nur die Fenster erneuert und der Schlauchturm bis zur Dachfläche abgebrochen, sondern bei der Dacheindeckung auch eine Photovoltaikanlage aufgebaut. Insgesamt hat die Stadt Michelstadt aus Verwaltungshaushalt für die laufenden Kosten 423.000 € und aus dem Vermögenshaushalt 589.000 € investiert. Zusammen mit THW und den DRK-Bereitschaften fanden mehrere Großübungen statt. Neben dem regulären Übungs- und Ausbildungsdienst nahmen 91 Atemschutzgeräteträger am Streckendurchgang in der Atemschutzübungsanlage in Erbach teil. Mit insgesamt 183 Anmeldungen bezeichnete der Stadt- Für ihn sind insbesondere die sich häufenden Unwetterereignisse und Sturmschäden ein Grund, an den flächendeckenden System mit den acht Feuerwehren fest zu halten. Trotz rückläufiger Mitgliederzahlen kann die Wehr auf eine stabile Personalstärke bauen. Mit einer verstärkten Werbung, auch bei Migrantinnen und Migranten, soll die Leistungsfähigkeit auf einem hohen Stand gehalten werden. Im Feuerwehrbedarfs- und Entwicklungsplan der Stadt Michelstadt steht neben der Fahrzeug-Ersatzbeschaffungen das Gerätehaus in Rehbach vorn an. Um Kosten zu sparen, ist beabsichtigt, die Zusammenarbeit mit Erbach zu verstärken. Mit einem Investitionsbedarf in Höhe von 100.000.00 € wird für die im nächsten Jahr anstehende Einführung des Digitalfunks gerechnet. Gerd Beller hofft auf eine weiterhin gute Zusammenar-beit der Wehren als Voraussetzung für eine gute Partnerschaft bei Not- und Gefahr. Jugendfeuerwehrwart Andreas Walter verwies in seinem Rückblick auf die Bedeutung der Nachwuchs-Gruppierungen als „Zulieferant für die Einsatzabteilungen“. Viel Zeit wurde aufgewendet für die feuerwehrtechnische Ausbildung, doch auch für Zeltlager und Fahrten, Wettspiele, Schwimmbadbesuche und Kegelabende. Trotz dieses Angebotes ist die Bereitschaft zur Mitarbeit rückläufig. Einen guten Ansatz zur Nachwuchsförderung sieht der Jugendfeuerwehrwart in der Gründung von Mini-Feuerwehren in Steinbach und Michelstadt. Landrat Horst Schnur, der zusammen mit Kreisbrandinspektor Horst Friedrich langjährige Pflichttreue auszeichnete, fand ebenso herzliche Dankesworte wie Bürgermeister Ruhr, der zusammen mit dem stellvertretenden Stadtverordnetenvorsteher Georg Walther städtische Auszeichnungen verlieh. Das Goldene Brandschutzehrenzeichen am Bande für 40jährige aktive Dienste erhielt Franz Dincher, die Ausführung in Silber für 25jährige Pflichterfüllung ging an Ortwin Fischer, Volker Körber, Thomas Müller, Harald Orth, Uwe Bauer, Wilfried Senzel, Thomas Dincher, Wolfgang Mohr und Walter Seel. Mit dem Bronzenen Ehrenzeichen des Bezirksfeuerwehrverbandes für 25jährige Mitgliedschaft wurde Heinz Schleußner geehrt. Die Ausführung in Gold für 50jährige Mitgliedschaft erhielten Heinrich Daum, Hans Walter Schmitt, Otto Sulzbach, Ludwig Bernhard, Willi Germann, Walter Hammann und Günter Krall. Die städtische Verdienstnadel in Gold ging an Walter Bradler für 60jährige Wehrzugehörigkeit, das Feuerwehrehrenzeichen der Stadt in Silber an Wolfgang Mohr. Einstimmig in ihren Ämtern bestätigt wurde Stadtbrandinspektor Gerd Beller, dessen Stellvertreter Michel Bomanns und Jugendfeuerwehrwart Andreas Walter. In ihren Grußworten würdigten die Sprecher der im Stadtparlament vertretenen Fraktionen neben dem Einsatz der Helfer insbesondere das hohe Niveau der die Jahreshauptversammlung umrahmenden Musikformationen.
(Text und Fotos: Ernst Schmerker) |