Auf die Feuerwehr ist auch in Zukunft Verlass

 

Michelstadt. Welcher Einsatz sowohl im menschlichen als auch im technischen Bereich für die Sicherheit der Bürger von den Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr zu erbringen ist, wurde am Freitag  auf der Hauptversammlung deutlich. Nahezu 150 Blauröcke aus der Kernstadt- und  den Stadtteilwehren waren in die Odenwaldhalle gekommen, um die Rechenschaftsberichte zu hören und mit der Wiederwahl von Führungskräften  die Weichen für einen auch weiterhin erfolgreichen Bestand der ehrenamtlichen Formation zu stellen.

 

In seinem vom Brand- und Katastrophenschutz geforderten Bericht bezeichnete Stadtbrandinspektor Gerd Beller die Anschaffung eines Tanklöschfahrzeuges mit Gestehungskosten von 233.000 € bei einem Landeszuschuss von 185.000 € als größte Investition. Nahezu fünfzig Atemschutzgeräte wurden ausgetauscht oder neu angeschafft. Für die Stockheimer Wehr wurde von der Stadt  eine neue Förderpumpe bei Kosten von 13.400 € und ein Mehrzweckanhänger aus Vereinsmitteln beschafft. Mit finanzieller Hilfe der Wehren Michelstadt, Steinbach und Weiten-Gesäß erfolgte der Ankauf eines Kleinbusses zum Transport von Jugend- und Minifeuerwehrange-hörigen sowie von Spielmannszugmusikern.

 

Für die  Erweiterung des Feuerwehrstützpunktes wurden bei viel Eigenleistung zwei Fahrzeuggaragen und eine Unterstellhalle errichtet.  Zur Renovierung des  Stockhei- mer Feuerwehrhaus wurden von der Stadt 11.000. € an Materialkosten übernommen. Die Dacherneuerung der Feuerwehrhäuser in Steinbach und Vielbrunn beliefen sich auf 120.000. €. Von den Steinbacher Wehrleuten wurde die Fahrzeughalle in Eigen-leistung renoviert.

 

Im Berichtszeitraum fanden neben Ausbildungsmaßnahmen auch Großübungen unter Miteinbezug von Technischem Hilfswerk und DRK statt. 60 Atemschutzträgerabsolvierten den  Streckendurchgang in der Atemschutzübungsanlage in Erbach.

 

Für notwendig hält der Stadtbrandinspektor eine Erhöhung der Zahl von Atemschutz- trägern. Die Lehrgangsbesuche mit 165 Teilnehmern wurden als positiv bezeichnet. Bei den  insgesamt 563 Einsätzen war die Kernstadtwehr mit 431 Alarmierungen am stärksten gefordert. Es folgten Steinbach mit 49, Vielbrunn mit 28, Stockheim mit 17, Würzberg mit 16, Weiten-Gesäß mit 12, Rehbach mit sechs und  Steinbuch mit vier Einsätzen. Bei den Einsätzen im Jahr 2011 wurden 23 Personengerettet, im vergangenen Jahr gab es 15 Gerettete. Zwei Personen konnten nur tot geborgen werden. Über den eigentlichen Bezirk war die Michelstädter Wehr auch zu Einsätzen in Brombachtal, Hesseneck, Brensbach, Amorbach und Fränkisch-Crum-bach angefordert worden. Insgesamt waren die Wehrleute 9.096 Stunden im Einsatz. Miteinbezogen ist dabei auch das Einsammeln der Weihnachtsbäume. Neben den städtischen Aufwendungen haben auch die Feuerwehrvereine einen wesentlichen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit getätigt. Bei den acht Feuerwehren sind in den Einsatzabteilungen 284 Personen, darunter 18 Frauen, verfügbar. Die Spielmannszüge Michelstadt, Vielbrunn, Würzberg und Steinbach zählen 73 Spielleute, unter ihnen 42 Mädchen und Frauen. 73 Jugendliche, davon elf Mädchen im Alter zwischen zehn und 17 Jahren, werden in der Jugendfeuerwehr auf den aktiven Dienst vorbereitet. Die Minifeuerwehren Michelstadt und Steinbach zählen 29 Kinder, unter ihnen drei Mädchen. Insgesamt sind in den acht Wehren 502 Personen aktiv tätig. Bewährt hat sich die Zusammenarbeit der Spielmannszüge Michelstadt, Erbach, Vielbrunn und Kimbach als Folge des Personalrückganges. Beim Wehrführerausschuß folgte in Stockheim Florian Holz auf Frank Werner. Neuer stellvertretender Wehrführer wurde  in Weiten-Gesäß Uwe Baumann für Sascha Hörr, und in diesem Jahr Jürgen Obier für Thomas Reubold. Nach der Anschaffung digitaler Handfunkgeräte wird seit Februar der Einsatzstellenfunk in dieser Technik abgewickelt. Als ausreichend zu bezeichnen ist das Schlauchmaterial, ebenfalls die Anzahl der vorhandenen Atemschutzgeräte, Chemiekalienschutzgeräte und sonstige Gerätschaften. Verbesserungswürdig ist die Internetpräsentation. Stadtbrandinspektor Beller will weiterhin versuchen, Mittel für notwendige Anschaffungen zu generieren. Trotz vieler Gemeinsamkeiten innerhalb des städtischen Feuerwehrverkehrsverbundes soll die weitgehende Eigenständigkeit in den Stadtteilen erhalten bleiben.

 

Stadtjugendfeuerwehrwart Andreas Walter berichtete, dass 11 Jugendliche in die Einsatzabteilungen übernommen werden konnten. Für die Feuerwehrtechnische Ausbildung wurden 1800 Stunden, in allgemeine Jugendarbeit mit Zeltlager und Informationsfahrten noch einmal 950 Stunden investiert.

 

(Ernst Schmerker)

 

 

Gerd Beller einstimmig als Stadtbrandinspektor bestätigt

 

Langjähriger Einsatzdienst durch hohe Ehrungen gewürdigt

 

 

 

Michelstadt. Auf der Jahreshauptversammlung der acht im Stadtbereich tätigen Feu-erwehren wurden Stadtbrandinspektor Gerd Beller und Stadtjugendfeuerwehrwart Andreas alter auf die Dauer von fünf Jahren einstimmig wiedergewählt. Bürgermeister Stephan Kelbert freute sich über die durch dieses Votum zum Ausduck kommende Kontinuität, mit der die Führungskompetenz in schwierig gewordenen Zeiten zum Ausdruck komme. Stadtverordnetenvorsteher Dieter Müller sprach die Tagesalarmsicherheit an, die es auch in den Stadtteilen zu erhalten gelte. Kreisbei-geordneter Oliver Grobeis plädierte für eine verstärkte Förderung der Jugendarbeit. Die Fraktionssprecher Andreas Klar (SPD) und Georg Walther (CDU) bekundeten ihre Bereitschaft zur weiteren finanziellen Unterstützung. Kreisbrandinspektor Horst Friedrich bezeichnete den Odenwaldkreis als letzte Verwaltungsregion, in der noch alle Feuerwehraktivitäten ehrenamtlich durchgeführt werden.

 

Mit Ehrungen in verschiedenen Stufen wurden zahlreiche Einsatzkräft ausgezeichnet. Das Goldene Ehrenzeichen am Bande des Bezirksfeuerwehrverbandes für 60jährige aktive Zugehörigkeit erhielten Heinrich Koch, Georg Rebscher und Johann Siefert (alle Vielbrunn), Willi Löb (Weiten-Gesäß und Heinz Reichert (Würzberg). Die Verbandsehrung für 50jährigen Feuerwehrdienst ging an Walter Bernhard, Karl Eckert (beide Steinbuch), Philipp Haas (Vielbrunn). Für 40jährige Treue erhielt Karl Weisbrod  (Weiten-Gesäß) das Silberne Ehrenzeichen,  Harald Krüger (Würzberg) das Feuerwehrehrenzeichen der  Stadt Michelstadt. Das Land Hessen anerkannte mit dem Silbernen Brandschutzehrenzeichen die Einsatzbereitschaft von Dirk Gebhard (Vielbrunn), Thomas Knapp, Oliver Weyrauch (beide Würzberg), Thomas Reubold, Uwe Schlander (beide Michelstadt). Mit dem Goldenen Brandschutzehrenzeichen für 40-jährige Einsatzbereitschaft geehrt wurden Berd Beller (Michelstadt), Werner Groh, Heinz-Jürgen Knapp, Harald Krüger, Willi Walter, Wolfgang Weyrauch (alle Würzberg, Harald Löb (Steinbach), Helmfried Straub (Rehbach).

 

 


 

Foto: Für 40jährigen aktiven Feuerwehrdienst zeichneten Kreisbrandinspektor Horst Friedrich (links) und Kreisbeigeordneter Oliver Grobeis (rechts) Gerd Beller (weiter von links), Werner Groh, Heinz-Jürgen Knapp, Harald Krüger, Harald Löb, Helmfried Straub, Willi Walter und Wolfgang Weyrauch mit dem Goldenen Brandschutzehrenzeichen des Landes Hessen aus.

 

(Aufnahme: Ernst Schmerker)

 

 

 

Foto: Ehrungen des Bezirksfeuerwehrverbandes in den verschiedenen Stufen für langjährige Pflichterfüllung überreichten  Kreisbrandinspektor Horst Friedrich und dessen Stellvertreter Gerd Beller (daneben) an (weiter von links) Karl Weisbrod (40 Jahre), Walter Bernhard, Karl Eckert, Philipp Haas, Adam Knapp (50), Heinrich Koch, Willi Löb, Georg Rebscher, Heinz Reichert, Johann Siefert (60).

 

(Aufnahme: Ernst Schmerker)

 

 

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