Thema Nachwuchs ein Dauerbrenner
Von Dieter Berlieb
BRANDSCHUTZ Michelstädter Feuerwehren sind in drei Jahren 772 Mal gefordert / Rückgang bei der Jugend
MICHELSTADT - Auch die Freiwilligen Feuerwehren von Michelstadt haben Schwierigkeiten, ausreichend Nachwuchs zu rekrutieren. Dies wurde bei der gemeinsamen Hauptversammlung der Kernstadt- und Stadtteilwehren deutlich.
Da die jüngste Hauptversammlung 2013 war, hatte Stadtbrandinspektor Gerd Beller die Aktivitäten von drei Jahren zu berücksichtigen. Die Zusammenkunft in der Odenwaldhalle war gut besucht. Beller betonte, dass die Stadt wie auch die Wehren selbst aus ihren Vereinsmitteln – im Berichtszeitraum waren dies knapp 75 000 Euro – erhebliche Aufwendungen für den Brandschutz getätigt haben. So seien fast 100 000 Euro in neue Funktechnik geflossen, zudem wurden mehrere Fahrzeuge angeschafft – darunter ein neues Feuerwehrmobil, das der Nachwuchsarbeit dient.
Mit jährlich mehreren Großübungen hatten die Wehren das reibungslose Zusammenspiel trainiert, eigene Übungen jeder Wehr waren ebenfalls an der Tageordnung. Die Atemschutzgeräteträger vertieften ihr Können in der Erbacher Übungsanlage. Wie der Stadtbrandinspektor anmerkte, ist die Zahl von 49 solcher Fachleute allerdings „deutlich zu gering“. Als erfreulich stufte Beller die Lehrgangsbesuche ein: 275 Männer und Frauen haben auf Kreisebene wie auch an der Landesfeuerwehrschule dazugelernt.
Den Ernstfall fanden die 237 Aktiven in den vergangenen drei Jahren 772 Mal vor, wobei auch in Michelstadt mittlerweile die technische Hilfeleistung überwiegt. Überörtlich öfter gefragt war die Drehleiter der Michelstädter. Im Sinne von Kameradschaft und Geselligkeit wurden neben der Ausrichtung eigener Feste auch zahlr eiche Veranstaltungen besucht.
Die Zukunftsaussichten der Michelstädter Brandschützer sind – abgesehen von dem Thema Nachwuchs – laut Gerd Beller generell recht gut, auch langfristig könne in Notlagen schnell und zuverlässig Hilfe geleistet werden. Die Mitgliederzahlen bei den erwachsenen Aktiven seien aktuell zwar noch konstant, doch müsse das Ehrenamt in Zukunft weiter gefördert und gestärkt werden. Auch die Technik müsse stets auf dem neuesten Stand gehalten werden; einige Fahrzeuge seien in naher Zukunft zu erneuern, denn verschiedene Mannschaftstransporter seien deutlich über 20 Jahre alt.
Bellers Ausführungen folgte der Tätigkeitsbericht des Stadtjugendfeuerwehrwarts Andreas Walter, der über die Arbeit der acht Jugendsparten sprach. Demnach sind momentan 50 Jugendliche aktiv, vor drei Jahren waren dies allerdings noch 23 mehr. Dieser Rückgang und das Fehlen von Betreuungspersonal führte sogar zur Zusammenlegung einzelner Jugendwehren wie Steinbach und Steinbuch, und das einzige Mitglied aus Stockheim trainiert nun in Michelstadt. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, sind inzwischen mehrere Minifeuerwehren gegründet worden, in denen Kinder zwischen sechs und zehn Jahren an den Feuerwehrdienst herangeführt würden. Die Mitglieder der Jugendfeuerwehren haben Ausflüge unternommen und in Wettbewerben ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt.
Quelle: www.echo-online.de