"Brandobjekt" mit hohen Anforderungen an Einsatzkräfte
Weiten-Gesäß. Was die Feuerwehren aus der Kernstadt und den Stadtteilen Weiten-Gesäß, Vielbrunn und Würzberg in Zusammenarbeit mit den DRK-Bereitschaften in einer Gemeinschaftsübung am Freitag "bekämpften", war ein Brand, wie er alle Tage vorkommen kann. Als pünktlich um 19.00 Uhr im Höhendorf die Dachsirenen heulten, quoll bereits dichter Rauch aus dem Übungsobjekt Dorfstraße 56. Schnell breitete sich das Feuer in östlicher Richtung auf das Wirtschaftsgebäude aus. Die Gefahr war groß, dass sich nicht alle in den dortigen Räumlichkeiten befindlichen Personen in Sicherheit bringen konnten. Auch ein Übergreifen des Feuers auf eine in der Fluchtlinie gelegene Scheuer und eine Landmaschinenhalle war zu befürchten. Bereits drei Minuten nach der Alarmierung war die örtliche Wehr mit zwei Fahrzeugen am Einsatzort. Fix waren die ersten Schläuche am Unterflurhydranten angeschlossen, hieß es "Wasser Marsch" für das Hohlstrahlrohr. Wiederum vier Minuten später schon kamen die Löschtrupps aus der Kernstadt mit ihren Gerätschaften zum Einsatz. Erneut wurden mit geübter Hand Schlauchleitungen ausgerollt, versuchten Atemschutzträger über Handleitern und über die Drehleiter durch die Zimmerfenster zu den Vermissten vorzudringen. So gefordert, war es nur folgerichtig, wegen einer befürchteten Ausbreitung des Feuers und der Erstversorgung der Verletzten auch die Formationen von Feuerwehr und DRK aus Vielbrunn anzufordern.
Im einvernehmlichen guten Zusammenwirken konnten so nicht nur die vermissten Personen gerettet und nach ihrer Erstversorgung in das Kreiskrankenhaus überführt werden. Auch der Gebäude- und Sachschaden blieb durch das gemeinsame Handeln in überschaubaren Grenzen.
Bei der Abschlussbesprechung würdigte Stadtbrandinspektor Gerd Beller den qualifizierten Übungsablauf. Nach seinen Worten hat die zusammenhängende Bebauung in einer Länge von neunzig Metern eine besondere Anforderung an die Helfer gestellt. Der für den Übungsablauf verantwortliche stellvertretende Stadtbrandinspektor Michel Bomanns konnte auf 65 Feuerwehr-Einsatzkräfte und zwölf DRK-Helfer verweisen. Das Feuer selbst wurde mit 15 Strahlrohren bekämpft. Zehn Atemschutzträger waren im Innenangriff und über Leitern zur Menschenrettung in den Gebäuden. Insgesamt mussten 890 Meter Schlauchleitungen verlegt werden.
(Ernst Schmerker)
Foto: Der Einsatz der großen Drehleiter war notwendig, um die in der Dachgeschosswohnung eingeschlossenen Personen zu retten.
(Fotos: Ernst Schmerker)