Michelstadt. Realitätsnah war die Feuerwehrübung am Donnerstag nach Einbruch der Dunkelheit an der aus mehreren mehrstöckigen Gebäuden bestehenden Altenwohn- und Pflegeeinrichtung zwischen Stadtring, Kreuzweg, Am Donnersberg und Fritz-Kredel Straße. Und gerade dieser große Komplex mit seinen 150 älteren  oder auch pflegebedürftigen Bewohnern war es, der die Zentrale Leitstelle des Odenwaldkreises zur gleichzeitigen Alarmierung der Kernstadtwehr und von Löschzügen aus Steinbach, Steinbuch, Stockheim und Rehbach veranlasste. Gemeldet worden war ein durch ein implodierendes Fernsehgerät entstandener Zimmerbrand, der sich schnell zu einem Wohnungsbrand ausbreitete. Den betroffenen Mietern war es in letzter Minute gelungen, sich aus der verqualmten Wohnung auf den Balkon zu retten. In Kenntnis dieser Sachlage wurden auch die Helfer der DRLK-Bereitschaft und des Technischen Hilfswerkers zur Unterstützung auf den Weg  geschickt.

Schon wenige Minuten nach der Alarmierung wurden von den am Stadtring platzierten Fahrzeugen aus die Schläuche ausgerollt und an die  Hydranten angeschlossen. Noch war die Drehleiter nicht in Position gebracht, als sich die  Löschzug-Trupps aus den Stadtteilen unter Atemschutz und entsprechender Absicherung zur Personenrettung in den bereits stark verqualmten Innenbereich vor arbeiteten. Und Glück hatten die Eingeschlossenen, denn sowohl aus dem Wohnbereich im 4. Geschoss  über den Drehleiterkorb als auch über tragbare Leitern aus dem zweiten Geschoss konnten sie alle schadlos ins Freie gebracht werden. Gemeinsam kümmerten sich außerhalb des mittelbaren Gefahrenbereiches die Helfer von DRK und THW um die so Geretteten und deren Transport von dem auf dem Parkplatz am Kreuzweg errichteten Verbandsplatz in das Kreiskrankenhaus. Und weil auch aus den Hydranten reichlich Wasser floss, war auch die von den Wehren gemeinsam vorgetragene Brandbekämpfung erfolgreich.

Bei der abschließenden Übungsbewertung sprach Stadtbrandinspektor Gerd Beller die besondere Herausforderung aller Hilfsdienste bei einem von älteren oder gar pflegebedürftigen Menschen bewohnten Einsatzobjekt an. Um Panik zu vermeiden, sei es richtig gewesen, die Bewohner vorab über das Geschehen entsprechend zu informieren. Beller anerkannte das harmonische Zusammenwirken der verschiedenen  Einsatzgruppen,  auf das man  auch im Ernstfall vertrauen dürfe. Im Einsatz waren insgesamt 80 Feuerwehrkameraden, fünf DRK-Helfer und 14 THW-Kräfte. Nahezu 800 Meter mussten verlegt werden, um das Nass aus 14 Strahlrohren zu befördern.

(Ernst Schmerker)

 


 

 

 

Foto: So endet ein Großeltern-Besuch! Verstört schaut der Junge zu, als seine Schwester von den beiden Feuerwehrleuten aus dem Gefahrenbereich gebracht wird.

(Foto: Ernst Schmerker)

 


 

Foto: Besondere Vorsichtsmaßnahmen galt es zu beachten, um in der Dunkelheit die Seniorenheimbewohner über den Korb der Drehleiter unbeschadet ins Freie zu bringen.

(Foto: Ernst Schmerker)

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