Im Parkhotel hat die Personenrettung Priorität

Gemeinschaftsübung von Feuerwehr und Rotem Kreuz im Höhenstadtteil

 

Vielbrunn. Die im Planspiel vorgegebene Szenerie war realistisch. Betriebsam geht es zu in einem Hotel mit 36 Zimmern, vor allem, wenn  eine Reisegruppe erst eingecheckt hat und sich die Gäste noch nicht mit den Örtlichkeiten vertraut machen konnten. Dies hatte man angenommen beim Parkhotel Deitrich an der Ohrnbachtalstraße 7 bei der Gemeinschaftsübung der Freiwilligen Feuerwehren Michelstadt, Weiten-Gesäß und Würzberg mit den DRK-Breitschaften Vielbrunn und Würzberg. Als kurz nach der Alarmierung am Freitag die ersten örtlichen Mannschaftsfahrzeuge anrückten und die Schläuche ausgerollt waren, ging es um die Rettung der im Hauptgebäude und im Gästehaus vermuteten Personen, doch auch um die Brandbekämpfung und Abschirmung der nicht vom Feuer betroffenen Gebäudeteile, ebenso der Nachbarhäuser. Schon hatten sich die Vielbrunner Wehrleute unter Atemschutz mit tragbaren Leitern Zugang in das Hauptgebäude verschafft, als die Kernstadtwehr mit Drehleiter und weiteren Fahrzeugen in Stellung ging. Sie war wegen des sich nach einer Verpuffung schnell über den Empfangsbereich ausbreitenden Brandes nach dem Notruf bei der Zentralen Leitstelle nach Alarmplan in Marsch gesetzt worden. Da die Gäste jedoch nicht nur  im Hauptgebäude mit seiner 37 Meter langen Straßenfront vermutet wurden, sondern auch in dem nur  über den Faltersweg erreichbaren Gästehaus, war es sinnvoll,  auch die Einsatztrupps von Weiten-Gesäß und Würzberg  anzufordern. In effektiver Zusammenarbeit konnten so nicht nur insgesamt 16  Hotelgäste aus einer misslichen Lage befreit und zur Erstversorgung den DRK-Helfern der Bereitschaften Vielbrunn und Würzberg übergeben werden, auch das aus den Unterflurhydranten kommende Wasser war ausreichend für eine zügige Eindämmung und Begrenzung des Brandes. Insgesamt im Einsatz waren 70 Feuerwehr-Kräfte, zwölf DRK-Helfer, sowie fünfzehn Fahrzeuge. Zur "Befeuerung" von sechs Strahlrohren mussten 900  Meter Schlauch verlegt werden.

Bei der Manöverkritik sprach Stadtbrandinspektor Gerd Beller die Notwendigkeit  von gemeinsamen Übungen an. Die Gäste eines Hotels in  kurzer Zeit ohne gesundheitliche Gefährdung in  Sicherheit zu bringen, stelle hohe Anforderungen. Zwanzig Minuten nach der Alarmierung und sechzehn Minuten nach der Abfahrt vom Stützpunkt hätten  die Kernstadt-Wehrleute in das Geschehen eingreifen können. Das Zusammenwirken der Hilfsformationen dürfe als  professionell bezeichnet werden. Was die Örtlichkeiten betreffe, habe es neue Erkenntnisse gebracht. Bürgermeister Stephan Kelbert sprach von einer beeindruckenden Übung und lobte insbesondere die "Vorort-Einsatzbereitschaft". "Die Feuerwehr ist intakt", brachte es  Stadtverordnetenvorsteher Dieter Müller auf den Punkt. "Die Ausgaben sind gerechtfertigt. Wir sind in Sicherheit".

(Ernst Schmerker)

 


 

Im Zusammenwirken der Hilfsorganisationen konnten bei der Gemeinschaftsübung in Vielbrunn 16 Parkhotel-Gäste in Sicherheit gebracht und den DRK-Helfern zur Erstversorgung übergeben werden.                                (Foto: Ernst Schmerker)

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