Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Michelstadt

 

 

 

Im Mittelpunkt des vergangenen Jahres stand nach Auffassung von Stadtbrandinspektor und Vorsitzenden Gerd Beller das 40-jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr sowie die durch viel Eigenleistung vorgenommene Erweiterung des Feuerwehrstützpunktes mit zwei Fahrzeughallen und einer offenen Überdachung.

 

Ein Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang und ein Suizid auf der Bahnstrecke Richtung Norden haben die Feuerwehr im vergangenen Jahr konfrontiert. Insgesamt waren 219 Einsätze zu verzeichnen. Neben 24 Brandeinsätzen, 108 Hilfeleistungen, 18 Fehlalarme, 61 Brandsicherheitsdienste, 6 Brandschutzerziehungen und 2 Brandschutzaufklärungen. Für die Einsätze wurden insgesamt 1.609 Stunden aufgewendet. Die Michelstädter Wehr hat bei diesen Einsätzen 15 Personen gerettet, davon waren 8 Personen verletzt und 2 tot.

 

Im Rahmen der überörtlichen Aufgabenwahrnehmung, insbesondere durch die Gefahrstoffmesskomponente, die Drehleiter und Großtanklöschfahrzeuge waren Einsätze im bayerischen Amorbach, in Brombachtal, Hesseneck, Brensbach und Fränkisch-Crumbbach.

 

68 Lehrgangs- und Seminarteilnahmen waren zu verzeichnen, bei denen sich die 70 Aktiven der Einsatzabteilung, darunter 6 Frauen fort- und weitergebildet haben. Zur Mi-chelstädter Wehr gehören noch 18 Jugendliche, darunter 5 Mädchen bei der Jugendfeuerwehr, 25 Kinder bei der Minifeuerwehr, 17 Personen, davon 8 Mädchen und Frau-en beim Spielmannszug und 13 Mitglieder in der Ehren- und Altersabteilung. Insgesamt hat die Michelstädter Kernstadtwehr 143 Aktive in fünf Abteilungen.

 

Stadtbrandinspektor Gerd Beller berichtete über 50 Übungs-, Unterrichtung- und Ausbildungsveranstaltungen, darunter zwei Gemeinschaftsübungen mit Stadtteilfeuerwehren, dem Technischen Hilfswerk und dem Deutschen Roten Kreuz.

 

Der Fahrzeug- und Gerätebestand blieb unverändert. Die Ersatzbeschaffung eines Kleinlöschfahrzeugs und eines Löschgruppenfahrzeuges stehen an.

 

Der Einsatzstellenfunk wurde nach Anschaffung digitaler Geräte umgestellt. Das Personal ist bei zwei Lehrgängen für die neue Funktechnik geschult worden.

 

Über die Arbeit der Jugendfeuerwehr informierte Jugendfeuerwehrwart Johannes Allmann. Vielseitig und umfangreich waren die Aktivitäten im Jubiläumsjahr. 53 Ausbildungs- und Freizeitveranstaltungen, dazu noch 10 Tage Fahrten und Zeltlager. Neben der feuerwehrtechnischen Ausbildung kam auch die allgemeine Jugendarbeit nicht zu kurz. Die Informationsfahrt führte in den Herbstferien zu Audi nach Nackarsulm und der Berufsfeuerwehr Heidelberg. Stefanie Ammerbach wurde als erstes Mitglied der vor sieben Jahren gegründeten Kindergruppe (Minifeuerwehr) über die Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung aufgenommen. Die höchste Auszeichnung der Jugendfeuerwehr, die Leistungsspange, erhielten Stefanie Ammerbach, Jan Bechtold, Nathalie Brunner, Shirin Fink und Max-Leon Orth.

 

Minifeuerwehrwart Andreas Brunner konnte den Mitgliedern eine positive Bilanz der jüngsten Nachwuchsgruppe präsentieren. Seit sieben Jahren besteht die Minifeuerwehr, die in dieser Zeit schon viele Nachwuchskräfte zur Jugendfeuerwehr überführte. Verstärkt wurde die Ausbildung im Bereich der Brandschutzerziehung, aber auch Basteln und Malen, als auch das Üben mit dem Minifeuerwehrauto standen auf dem Programm. Ein Höhepunkt war die 5. Minifeuerwehr-Olympiade mit 100 Kindern aus dem Odenwaldkreis und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg an der Stadtschule.

 

Für den Spielmannszug berichtete Stefanie Theilig über Teilnahmen bei Festumzügen, der Mitwirkung beim Feuerwehrball und der Fahrzeug- und Geräteausstellung.

 

Die Personalprobleme des Michelstädter und des Erbacher Spielmannszuges werden durch die seit dem vergangenen Jahr bestehende Kooperation überbrückt. Durch eine aktive Mitgliederwerbung soll die Musikabteilung gestärkt werden. Für den Herbst ist ein Konzert geplant.

 

Stadtbrandinspektor Gerd Beller nannte als wichtigstes Projekt den 2. Bauabschnitt für die noch anstehende Erweiterung des Feuerwehrstützpunktes um einen Mehrzweckraum sowie den Umbau der Atemschutzwerkstatt und die Schaffung von Räumlichkeiten für die Jugendfeuerwehr und Minifeuerwehr. Die Arbeiten sollen erneut mit viel Eigenleistung zur Jahresmitte beginnen.

 

Rechner Markus Röth berichtete über solide Finanzen und die Bereitstellung der durch Festveranstaltungen und dem Feuerwehrball erwirtschafteten Mittel für Brandschutzzwecke. Ein gut gebrauchter Kleinbus wurde für den Personaltransport, insbesondere bei der Nachwuchsarbeit, aus Vereinsmitteln beschafft.

 

Bürgermeister Stephan Kelbert versicherte, dass die Stadt die entsprechenden Mittel für die Erweiterung des Feuerwehrstützpunktes und die Fahrzeugersatzbeschaffungen im Haushaltsplan vorgesehen hat. Der Bürgermeister lobte die Michelstädter Wehr als bestens ausgebildete und modern ausgestattete Einrichtung, die das Herzstück des örtlichen Brand- und Gefahrenschutzsystems darstellt.

 

Der stellvertretende Stadtverordnetenvorsteher Tobias Robischon lobte die Nachwuchsarbeit in der Minifeuerwehr und Jugendfeuerwehr sowie die Vielfalt der Tätigkeit und Aufgaben der Michelstädter Wehr.

 

Die Neuwahl des Feuerwehrausschusses führte zu einstimmigen Ergebnissen. Wehrführer bleibt auch weiterhin Gerd Beller. Sein Stellvertreter ist Jürgen Obier. Neuer Jugendfeuerwehrwart wurde Stefan Beller. Die Minifeuerwehr leitet seit Anbeginn Andreas Brunner. Den Spielmannszug vertritt Stefanie Theilig. Auch Georg Adam Walther wurde als Vertreter der Ehren- und Altersabteilung bestätigt. Für die Einsatzabteilung sind Hans-Ludwig Knust, Volker Fink und Tim Erzgräber im Feuerwehrausschuss.

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