Eindrucksvolle Feuerwehrbilanz Trotz rückläufigem Engagement für alle Notfälle gewappnet Dass die Freiwillige Feuerwehr auch bei rückläufigem Personalbestand noch über genügend Einsatzkräfte verfügt, um Schutz und Hilfe in Not und Gefahr zu gewährleisten, wurde am Freitag bei der Hauptversammlung der Hilfsorganisation deutlich. Wie Wehrführer Gerd Beller in seinem Rechenschaftsbericht darlegte, mussten die Blauröcke im vergangenen Jahr zu 113 Einsätzen ausrücken. Neben diversen Kleinbränden gab es besondere Anforderungen bei einem Wohnhausbrand mit Todesfolge in Steinbuch, einem Brand in Stockheim sowie des Pavillons im Hofe der Stadtschule. Zusätzlich geleistet wurden 70 Brandsicherungs- und elf Absperrdienste, so dass sich die Gesamtzahl der Hilfeleistungen auf 194 beziffert. Gefordert waren die Wehrleute bei einem Freitod auf der Bahnanlage zwischen Michelstadt und Zell ebenso wie bei sechs Verkehrsunfällen mit Schwerverletzten, Türöffnungen, der Beseitigung von Ölspuren, Insekten- und Tiereinsätzen, zwei Sturmschäden, einem Unwettereinsatz. Insgesamt wurden 931 Einsatzstunden, davon 330 bei Bränden, 570 bei Hilfeleistungen und 31 bei Fehlalarmen erbracht. Aus gebührenpflichtigen Einsätzen flossen 17.289.-- € in die Stadtkasse. Um den vielschichtigen Anforderungen gerecht werden zu können, besuchten 39 Einsatzkräfte Weiterbildungsmaßnahmen. An den insgesamt mehr als 15.000 Dienststunden hat sich jedes aktive Mitglied mit mehr als 250 Stunden Freiwilligkeit eingebracht. Nahezu 1000 Stunden waren für Absperrdienste zu erbringen. Jugendfeuerwehrwart Alexander Seitz konnte in seinem Rückblick auf viele Aktivitäten verweisen. An 52 Tagen trafen sich 10 Jungen und vier Mädchen zu Ausbildungsmaßnahmen, die von Erster Hilfe bis hin zu Atemschutzunterricht reichten. Höhepunkte waren auch die Zeltlager in Mümling-Grumbach und Otzberg sowie eine Informationsfahrt nach Nürnberg. Für den Spielmannszug berichtete Stabführer Hans-Peter Orth von zahlreichen musikalischen Einsätzen, doch auch von kostenträchtigen Ausbildungsmaßnehmen im Flötenspiel für Kinder, bei denen ein regelmäßiger Unterrichtsbesuch angemahnt wurde. Die Register Schlagzeug, Percussion und Stabspiele wurden unter Leitung von Eberhard Merten in Eigenregie unterrichtet. Am Jahresende gehörten dem Spielmannszug 17 weibliche und 16 männliche Mitglieder an. Trotz des guten Mitgliederstandes gab es bei Auftritten gelegentlich Personalprobleme. Stadtverordnetenvorsteher Peter Hörr und Erster Stadtrat Balser freuten sich unisono über den allen Anforderungen gerecht werdenden hohen Leistungsstand. Nach wie vor stehe der Magistrat mehrheitlich hinter den Anforderungen der Wehr, die im Zusammenspiel mit allen anderen Hilfsorganisationen auch zukünftig für die Sicherheit der Bürger sorge. Kreisbrandinspektor Horst Friedrich anerkannte den kreisweit einmalig hohen Ausbildungsstand der Michelstädter Wehrleute. Nicht nur im Hinblick auf Strahlen- und Gefahrgutschutz würden von den Spezialisten kreisweit Aufgaben übernommen. Friedrich schloss nicht aus, dass die Einsatzkräfte zu Sicherheitsdiensten im Rahmen der Fußballweltmeisterschaft und gegebenenfalls auch bei einer sich auf Deutschland ausweitenden Vogelgrippe herangezogen werden könnten. (Ernst Schmerker) |