Bei der Feuerwehr stehen dieses Jahr Digitalfunkeinführung und Stützpunktausbau an
Aufatmen nach Ende der Brandserie - Probleme beim Spielleuteorchester

Michelstadt. Die Einführung des bereits für das Jahr 2010 vorgesehenen Feuerwehr- Digitalfunkes wird in diesem Jahr umgesetzt werden. Wie notwendig diese mit rund 300.000,00 € für die Stadt und  die Stadtteile angesetzten Aufwendungen ist, belegte die von Wehrführer Stadtbrandinspektor Gerd Beller auf der Jahreshauptversammlung der Hilfsorganisation am Freitag bilanzierte Einsatztätigkeit.
Hiernach waren die Helfer im vergangenen Jahr zu insgesamt 271 Einsätzen gerufen worden.
Es waren dies 47 Brandeinsätze, 140 Hilfeleistungen, 21 Fehlalarme, 50 Brandsicherungswachen, sechs Brandschutzerziehungsmaßnahmen und sieben Brandaufklärungen. Neben der Ergreifung der Brandstifter, die seit 2007 allein im Stadtgebiet 25 Mal aktiv waren, wurde der Großbrand an der Kellereibergstraße als größte Herausforderung genannt. Insgesamt 2.478 Einsatzstunden (rund 600 mehr als im Vorjahr) mussten erbracht werden. Der aktuelle Personalbestand beträgt in der Einsatzabteilung 66 Männer und 8 Frauen. Der Jugendfeuerwehr gehören neun Jungen und sechs Mädchen an, der Alters- und Ehrenabteilung 13 Veteranen. Beim Spielmannszug sind von den 19 Mitgliedern 9 Mädchen und Frauen registriert, bei den "Minis" sind es 19  Buben und zwei Mädchen. Beller bedauerte eine rückläufige Zahl der Jugendfeuerwehrmitglieder. Garant für die Nachwuchsgewinnung sei die  Kindergruppe. Beim Spielmannszug erhofft sich der Wehr-
führer mit der Erweiterung des Feuerwehrstützpunktes  eine  nachhaltige Aufwärtsentwicklung. Trotz der Neuanschaffung einen Tanklöschfahrzeuges ist der Bestand mit 14 Fahrzeugen konstant geblieben. Ohne die laufenden Kosten zur Unterhaltung des Feuerwehrhauses wurden von der Stadt für die Wehr nahezu 242.000 € aufgewendet. Allein die Unterhaltung der Fahrzeuge schlug mit fast 59.000 € zu Buche.
Im Ausblick auf das Jahr 2012 wurde die Erweiterung des Feuerwehrstützpunktes um einen Ausbildungsraum und die Errichtung von zwei Garagen als größtes Projekt herausgestellt. Im Bereich des Schlauchturmes soll der Schulungsraum entstehen, darunter Räumlichkeiten für die Atemschutzwerkstatt. Die vom Land Hessen zur Stärkung des Ehrenamtes eingeführte Zuwendung für langjährige aktive Dienstzeit wird bereits in Kürze an die betroffenen Helfer zur Auszahlung
gelangen. Als konstant bezeichnete Beller den Besuch der Ausbildungsveranstaltungen und an den Übungen. Eifrigster Teilnehmer war Thomas Trumpfheller, der an 20 von 21 Übungen teilge-
nommen hat. Bei 19 Übungen dabei waren Felix Halter, Jürgen Obier, Thomas Reubold, Uwe Sulzbach, Daniel Uhrig, Andreas Weitz und Gerd Beller. Befördert wurden zum Ober-Löschmeister
Johannes Allmann, zum Löschmeister Reinhold Walter und zum Oberfeuerwehrmann Christopher Künzel.   Die Jahreshauptübungen waren diesmal dezentral durchgeführt worden. Die Hauptübung der acht Jugendfeuerwehren fand am Dorfgemeinschaftshaus in Würzberg statt. An den Lehrgängen auf Kreisebene und an der Landesfeuerwehrschule in Kassel  waren 33 Seminarteilnehmer zu verzeichnen.
Im Jahresrückblick für den Feuerwehrverein bezeichnete Beller den Feuerwehrball in der Oden-
waldhalle als gesellschaftlichen Höhepunkt. Bei einem zufriedenstellenden Besuch auch von be-
freundeten Wehren hätte durch die Bewirtschaftung der Bar und die Tombola ein finanzieller Ausgleich für die Aufwendungen geschaffen werden können. Maifest und die wiederum auf dem Marktplatz durchgeführte Feuerwehrausstellung hätten den gewünschten Erfolg gebracht. Mit den
über mehrere Jahre angesammelten Einnahmen sei es möglich gewesen, die Stadt zur Anschaffung des Kommandowagens, des Einsatzleitwagens und die Übernahme des Mannschaftstransportfahr-
zeuges mit 14.500 € zu unterstützen. Besonders bedeutsam bei der Teilnahme an Veranstaltungster-
minen seien die Feuerwehrjubiläen in Vielbrunn und Weiten-Gesäß sowie das Feuerwehr-Kreistref-
fen in Schöllenbach gewesen.
Für das Spielleuteorchester war es nach den Worten von Stefanie Theilig ein Jahr des Umbruchs Bedingt durch auswärtige Arbeitsstellen mehrerer Mitglieder sei die Zahl der Aktiven stark zurück gegangen. Nach unregelmäßigen Probeterminen und dem Rücktritt des Stabführers sei die Übungstätigkeit fast völlig zum Erliegen gekommen. Die Entscheidung, Olaf Kramarcyk versuchsweise mit der Probenarbeit zu betrauen, habe Früchte getragen. Musikalisch
sei  derzeit aufgrund des geringer Mitgliederbestandes eine Präsentation nur in Zusammenarbeit mit befreundeten Formationen möglich. Kontakte bestünden zu den Spielmannszügen Sandbach, Mümling-Grumbach und Erbach. Angestrebt werde eine engere Zusammenarbeit mit Erbach. Ab Februar sollen einmal monatlich gemeinsame Proben abgehalten werden.
Für die Jugendfeuerwehr berichtete Johannes Allmann von 53 Ausbildungs- und Freizeitveranstal-
tungen. Neben allgemeiner Jugendarbeit habe die Ausbildung den gesamten feuerwehrtechnischen Bereich abgedeckt. Da auch der demographische Wandel Spuren hinterlasse, sei es erforderlich, "jüngere Kameraden mit jungem Wissen"  stärker in Entscheidungen einzubeziehen.
Andreas Brunner konnte für die Minifeuerwehr von sieben Neuzugängen berichten, so dass zum
Jahresende  neben Spiel, Sport und weiteren Freizeitaktivitäten 19 Jungen und 2 Mädchen im Brandschutz unterwiesen werden konnten. Um Kleidung und Übungsmaterialien unterbringen zu können, hoffen die Minis auch auf einen eigenen Raum im Feuerwehrstützpunkt.
Bürgermeister Stephan Kelbert und auch der stellvertretende Stadtverordnetenvorsteher Andreas Klar dankten dankten für die in vielen Bereichen erbrachten Hilfeleistungen mit dem Versprechen,
auch zukünftig ein verlässlicher Partner zu sein. Dies gelte insbesondere nicht zuletzt für die beim Feuerwehrhaus geplanten Erweiterungsmaßnahmen, deren Finanzierung für die nächsten zwei Jahre gesichert sei.
(Ernst Schmerker)

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