Gute Koordination steht für Rettungserfolg
Gemeinschaftsübung von Feuerwehren und DRK-Rettungsdienst
Michelstadt. Die Gemeinschaftsübung der Freiwilligen Feuerwehren Michelstadt, Steinbach, Stockheim, Rehbach und Steinbuch dieser Tage in der sogenannten Vorstadt hätten nicht realistischer sein können. Angenommen als Brandobjekt waren die beiden um 1900 errichteten ältesten Teile der Stadtschule. Im zweiten Stockwerk war es zu einem Brand mit der Verqualmung des ganzen Geschosses gekommen. Gefahr bestand nicht nur für die sich in den Klassenräumen befindlichen Schüler, sondern auch für die sich im Turmzimmer des Dachgeschosses aufhaltenden Lehrer. Mittels Brandmeldeanlage und Hausalarm waren die Zentrale Leitstelle, die Feuerwehr und der Rettungsdienst alarmiert worden. Ein Fahrzeug des Rettungsdienstes erreichte als Erstes den engen und zusätzlich mit parkenden Autos behinderten Einsatzort. Starker Rauch kam aus den Fenstern, man hörte Hilferufe von Kindern. Sie und auch die Lehrer aus ihrer misslichen Lage zu befreien, zu versorgen und den Brand zu bekämpfen und die angrenzenden Gebäudeteile zu sichern, war die Aufgabenstellung.
Hierbei kam die Kernstadtwehr mit der Drehleiter und weiteren Fahrzeugen zum Einsatz. Während über die Drehleiter die Personenrettung aus dem Turmzimmer erfolgte, wurde zum Teil unter Atemschutz die Brandbekämpfung und Personenrettung vom Gebäudeeingang über die Treppenräume angegangen. Die Löchzugbesatzung aus Steinbach unterstützte die Brandbekämpfung und sorgte für Löschwasser. Die Stockheimer Kräfte waren mit dem Tragkraftspritzenfahzeug sowohl bei der Brandbekämpfung als auch der Personenrettung im Einsatz. Auch die Kräfte aus Rehbach und Steinbuch waren in die Personenrettungsmaßnahmen und die Brandbekäm-pfung miteinbezogen. Bei der Abschlussbesprechung zeigte sich Stadtbrandinspektor Gerd Beller zufrieden mit dem Ablauf. Gut funktioniert habe das Zusammenwirken zwischen der Leitung und den beiden Einsatzabschnitten. Gewisse Verzögerungen habe es bei der Anfahrt der Fahrzeuge durch die enge Straße gegeben.
Vom Zusammenwirken der Hilfsorganisationen angetan waren auch Bürgermeister Stephan Kelbert und Stadtverordnetenvorsteher Andreas Klar, die in Grußworten ihre Verbundenheit mit den Einsatzkräften bekundeten. Im Einsatz waren 74 Feuerwehr- und sechs Rettungsdienst-Kräfte mit neunzehn Fahrzeugen. Neunzehn verletzte Personen wurden vorwiegend von den 22 Atemschutzträgern gerettet. Zur Brandbekämpfung mit Wasser aus 22 Rohren war die Verlegung von 995 Meter Schlauch erforderlich. (Ernst Schmerker)